Ein Stück Österreich im Süden Afrikas - eine SGP Lokomotive in Simbabwe



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Die österreichischen Lokomotivfabriken versuchten sich mit wechselndem Erfolg auch als Exporteur der heimischen Technik in nichteuropäische Staaten. Beispielhaft genannt seien Jenbacher Feldbahn- und Grubenlokomotiven, Dampflokomotiven der LOFAG für Indien oder SGP Triebwagenzüge für Uruguay. Abseits einer kurzen Beachtung auf den jährlichen Wiener Messen als Schaufenster der heimischen Wirtschaft, fanden diese Exportaufträge wenig Beachtung in der Fachpresse und in den Analen der österreichischen Eisenbahngeschichte fehlen diese nicht ganz unwesentlichen Aspekte oft völlig. Nur wenige der Exportlokomotiven aus österreichischen Lokomotivschmieden, die in den 1950ern bis 1970ern geliefert wurden, haben bis heute überlebt oder sind gar noch im Einsatz.
Eine Ausnahme und damit umso bemerkenswerter ist DE7 1708 der seinerzeitigen RR, heute NRZ -der Staatsbahnen Simbabwes. Zwischen 1971 und 1973 lieferte SGP (Simmering-Graz-Pauker Werke) 36 vierachsige, dieselelektrische Schmalspurlokomotiven (Kapspur) an die damaligen Rhodesischen Staatsbahnen (RR). Die mit 1040 PS durchaus leistungsfähigen Lokomotiven mit Mittelführerstand , ähnlich dem ÖBB Einzelstück 2041, wurden in Doppel - und sogar Dreifachtraktion im schweren Güterverkehr eingesetzt. Ein langes Leben war den "Österreichern" nicht beschieden - nach rund 20 Jahren schwerster Einsätze, endete der aktive Dienst bereits 1993. Bis heute als Museumsexemplar erhalten ist die DE7 1708 (SGP/1971) als nicht betriebsfähiges Exponat im staatlichen Eisenbahnmuseum Bulawayo. Dazu ein paar technische Daten dieser, für österreichische Verhältnisse - mächtigen Schmalspur Lokomotiven:

RR/NRZ Type: DE7
SGP Type: T1.2b V12
Achsfolge: Bo`Bo`
Antrieb: dieselelektrisch
Motor: SGP 776 kW, V-12
Raddurchmesser: 1000mm
LüK: 14,7m
Gewicht: 52t
Tankinhalt: 2073 Liter
Bremse: Druckluft/Vacuum

Erwähnt sei noch, dass SGP 1975 noch 8 dreiachsige, dieselhydraulische Verschub Lokomotiven vom Typ LDH 500/420 nach Rhodesien lieferte. Spätere Versuche auch in Simbabwe mit österreichischer Qualität zu punkten scheiterten an den herrschenden politischen Verhältnissen.

Foto: Gunter Mackinger 23.8.2023