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Die bald 125-jährige Geschichte der Innsbrucker Mittelgebirgsbahn lässt bei genauer Betrachtung diese meterspurige Bahnlinie zwischen Innsbruck Berg Isel und Igels als "Stehauf Mandl" (wie die Tiroler zu nicht tot zu Kriegenden sagen) einzustufen. Bereits zu Zeiten des Dampfbetriebes 1900 – 1936 schwächelte die Schmalspurbahn ob der zunehmenden Konkurrenz des Autoverkehrs. Da immer am peripher gelegenen Bahnhof Berg Isel von der Innsbrucker Tramway in die Mittelgebirgsbahn umgestiegen werden musste, wurden ab 1923 Versuche mit Kurswagen durchgeführt. Der Dampfbetrieb war auf dieser Gebirgsbahn mit bis zu 46%o Steigung und kleinen Radien ohnehin eine Herausforderung – das Budget aber immer knapp. 1936 gelang die Elektrifizierung und damit auch die Führung der Lokalbahnzüge über die 8,3 km lange Bergstrecke hinaus in die Innenstadt. Diese Herrlichkeit hatte bereits 1940 wieder ein Ende und mit Ausnahme einiger Zugpaare am Abend musste für die nächsten 47 Jahre wieder am Bahnhof Berg Isel umgestiegen werden. Damit kam die Mittelgebirgsbahn – seit 1936 auch als Linie 6 bezeichnet – gegenüber dem Individualverkehr und dem Linienbus weiter ins Hintertreffen. Die letzten 50 Jahre der Geschichte waren immer wieder, mit unterschiedlichsten Argumenten, vom Versuch der Betriebseinstellung geprägt. Gleichzeitig gab es aber auch immer Kräfte die sich für den Erhalt dieser malerischen Bahn stark machten. Modernisierungsschritte erfolgten 1981 mit dem Einsatz modernen Fahrzeuge (ex Hagen) und 1985 (ex Bielefeld) wodurch auch von 1987 – 2005 eine neuerliche Einbindung in das innerstädtische Straßenbahnnetz möglich war. Obwohl ab 2009 modernste Niederflurfahrzeuge analog Stubaitalbahn eingesetzt wurden, erfolgte der Betrieb ziemlich lust- und ambitionslos. Der bisherige Tiefpunkt wurde in den Jahren seit 2017 erreicht, als nur mehr ein morgentliches Zugpaar an Schultagen verkehrte und das Angebot sich ansonsten auf 6-9 Zugpaare an Wochenenden reduzierte. Das Ende schien absehbar wenn sich nicht die Innsbrucker Stadtpolitik für diese romantische Bahn eingesetzt hätte. Nach langem Hin -und Her verständigte man sich auf die neuerliche Integration ins städtische Straßenbahn-Angebot und seit 14.Juni 2024 verkehren die Züge der Linie 6 unter dem neuen Markenzeichen "Waldbahn" täglich und stündlich zwischen Mühlauer Brücke, dem Stadtzentrum und Igels. Gefeiert wurde diese "Wiederbelebung" mit einem Festakt und historischen Sonderzügen am 15.Juni 2024. Bleibt jetzt zu hoffen – und man darf optimistisch sein – dass das neue Angebot auch von Anrainern und Ausflüglern auch nachhaltig angenommen wird und somit die Skeptiker lügengestraft werden.
Fotos: Gunter Mackinger |