Extertalbahn feiert 100. Bestandsjubiläum



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Auf den Tag genau konnten die Verkehrsbetriebe Extertal GmbH(VBE) vormals Extertalbahn AG(EAG) am 8. September 2024 ihr 100. Bestandsjubiläum an ihrem Betriebsmittelpunkt Bösingfeld im schönen Extertal, feiern. Am 8. September 1924 wurde die Extertalbahn AG gegründet und bereits am 15. Dezember 1924 erfolgte der feierliche Spatenstich in Alverdissen. Von da an ging es Schlag auf Schlag und bald rollte die "Elektrische" durchs Weserbergland an der Grenze des heutigen Nordrheinwestfalen und Niedersachsen:

  • 8.Juli 1927      Barntrup – Bösingfeld
  • 15. Mai 1928  Bösingfeld – Bögerhof
  • 15. Juni 1929  Bögerhof – Rinteln

Die Extertalbahn hatte an beiden Endpunkten Anschluss an das Vollbahnnetz mit Möglichkeit zum Austausch von Güterwaggons. Betrieblich war die Extertalbahn die erste Kleinbahn mit Zugleitbetrieb, dieser wurde mittels einer damals modernsten Telefonanlage und vom Fahrdienstleiter im Betriebsmittelpunkt anzuwählenden Signallampen, durchgeführt. Die Extertalbahn entwickelte sich zum Nutzen der Region und konnte Spitzenwerte von über 1,5  Million Fahrgäste und rund 100.000 t Güter verzeichnen. Die autogläubigen 1960er Jahre, brachten dann dramatische Einschnitte – die 1949 erstmals eingesetzten Autobusse ersetzten 1969 gänzlich den SPNV. Die modernen Triebwagen verkauften die VBE nach Österreich wo sie selbst nach 55 Betriebsjahren noch immer Ansprüchen der Fahrgäste genügen können. Der Schienengüterverkehr der elektrischen Kleinbahn blieb hingegen aufrecht auch wenn es nach einem Zwischenhoch Ende der 1970er Jahre auch zu erheblichen Einschränkungen kam.

  • 1966 Einstellung Personenverkehr Barntrup – Bösingfeld
  • 1969 Einstellung Personenverkehr Bösingfeld – Rinteln
  • 1970 Einstellung Exten (Rinteln Süd) – Rinteln
  • 2007 Einstellung Bösingfeld – Rinteln Süd

Um den Anschluss an das übergeordnete Netz nicht zu verlieren übernahmen die VBE 2001 von der DB-AG die Strecke Lemgo (Bahn-km 7,9) – Barntrup. Aktuell findet Betrieb mit SPNV nur bis Bahn-km 9,6 (Lemgo Lüttfeld) statt, dieser wird vom VBE-Fahrdienstleiter in Bösingfeld geregelt.
In den letzten 65 Jahren konnten sich die VBE neben der Eisenbahn weitere Standbeine schaffen, 1960 wurde der Güterkraftverkehr aufgenommen, 1965 der Speditionsbetrieb diese werden mit ca. 25 Lkw`s und umfangreichen Dispositionsräumlichkeiten erfolgreich betrieben. Der Kraftverkehr der Extertalbahn firmiert heute unter Köhne Omnibusbetrieb GmbH und konnte in den letzten Jahren erhebliche Markterfolge im erweiterten Einzugsbereich für sich gewinnen.

Der elektrische Betrieb mit traditionell 1500 Volt Gleichspannung beschränkt sich heute auf den seinerzeit ersten Streckenabschnitt der Extertalbahn, die 11,1 km von Barntrup bis Bösingfeld. Neben dem Festhalten der VBE am Eisenbahnbetrieb ist es vor allem dem professionellen Agieren des Landeseisenbahn Lippe e.V. zu verdanken, dass selbst große Krisen, wie der Diebstahl großer Teile der Fahrleitungsanlage, gemeistert werden konnten – und der Verein hat noch viel vor, steht doch im Sommer 2027 das 100. Jubiläum der Strecken Eröffnung Barnrup – Bösingfeld bevor, man darf also gespannt sein.

  • 374: Die Sammlung des Landeseisenbahn Lippe e.V. birgt so manche historischen Schätze, wie z.B. diesen alten Wegweiser
  • 389: Blick in den Achaiisch anmutenden Führerstand der E 22 mit dem Baujahr 1927
  • 390: Die für das Jubiläum 2024 geschmückte E 22 mit einem Güterwagen der Nachkriegstype Gkklms bei Gut Ullenhausen
  • 399: E 22 mit Güterzug im Bahnhof Alverdissen
  • 419: E 22 mit Güterzug zwiscben Barntrup und Alverdissen
  • 424: E 22 bei der Bedienung des Gleisanschlusses Alverdissen Steinbruch – die letzte verbliebene Anschlussbahn der VBE
  • 429: Seitenansicht der VBE Lokomotive 22 (Norddeutsche Waggonfabrik/AEG ; 1927 ), im schmucken, weinroten Kleid der EAG
  • 440: E 22 auf der Fahrt nach Bösingfeld bei Gut Ullenhausen
  • 332: Der Landeseisenbahn Lippe e.V. betreut auch eine klassische Österreicherin – die 93.1410 (StEG/1928) gelangte 1988 nach Deutschland. Man beachte das für Österreich ungewöhnliche Leutewerk am Kessel.
  • 335: Der wohl schönste erhaltene Turmtriebwagen der DB-AG Baureihe 701, der 701 119 (Uerdingen/1968) dient heute den Aktiven des Landeseisenbahn Lippe e.V. zur Fahrleitungserhaltung auf der verbliebenen VBE Strecke
  • 344: Das Heimatmuseum Alverdissen widmet der Extertalbahn einen eigenen Ausstellungsraum mit vielen sehenswerten Dokumenten, Modellen und Erinnerungen an die große Zeit der EAG
  • 348: Eines der eisenbahnhistorischen, wertvollsten Exponate im Heimatmuseum Alverdissen ist die oft wenig beachtete Signallampe des ersten Zugleitsystems Deutschlands.
  • 357: Die neue Zentrale der VBE am Bahnhof Bösingfeld beherbergt neben der Verwaltung für Bahn, Bus und Spedition auch die Fahrdienstleitung des Bahn- und Busbetriebes
  • 360: Die Nachfolgerin des SPNV der EAG ist die Buslinie 801 zwischen Bösingfeld und Rinteln, hier am Bahnhof Bösingfeld
  • 370: In der Sammlung des Landeseisenbahn Lippe e.V erinnert dieses Schild welches der letzte Personenzug trug, an die "Verkraftung" des ÖPNV im Jahr 1969
  • 939: 55 Jahre nach Einstellung des SPNV im Extertal sind die damals modernen Triebwagen noch immer in Österreich bei der Fa. Stern& Hafferl auf der Lokalbahn Lambach – Vorchdorf-Eggenberg in Betrieb. Links ET 20.111 ( ex EAG ET 5; Westwaggon/AEG; 1953) und rechts ET 20.109 (ex EAG ET 6; Rastatt/AEG; 1956) im Kreuzungsbahnhof Waldl. Nach 70 Betriebsjahren ist 2026 die Ablöse durch modernere Fahrzeuge geplant.

Fotos : Gunter Mackinger 6.9.2024 (ausgenommen Foto 939)