Vor 20 Jahren: Tramway nach Kaiserebersdorf



 


Zuerst muß erwähnt werden, daß es schon zwischen 1912 und 1961 eine Straßenbahnstrecke nach Kaiser-Ebersdorf gab: Die Linie 73, die von der Simmeringer Hauptstraße (dort wo sich jetzt die U3-Endstation befindet) in östlicher Richtung über die Kaiser-Ebersdorfer-Straße bis nach Kaiser-Ebersdorf führte.
Seit dem Bestehen der Linie 71 war deren Endstation beim Zentralfriedhof (3. Tor). Nachdem in den 1990er-Jahren im Bereich des "Leberberges" große Wohnbausiedlungen geplant und gebaut wurden, sollte die Straßenbahn dieses weitläufige Gebiet erschließen. Nun sollte die Linie 71 den Bezirksteil Kaiser-Ebersdorf vom Süden her erreichen. Aufgrund der Tatsache, daß der damalige, sehr tramwayfreundliche Stadtrat Hatzl ein "Simmeringer" war, bekam das Straßenbahnmuseum den Auftrag, einen Eröffnungskonvoi am 31. Mai 1996 zu führen. Da sich die Termine ergänzten, setzte ich auch gleich den Tramwaytag 1996 für den 1. Juni 1996 in der Remise Simmering fest.
Als es soweit war, daß die fertiggestellte neue Strecke für Probe- und Schulungsfahrten verwendet werden konnte, führten wir Personal-Einschulungsfahrten mit den für den Tramwaytag vorgesehenen Fahrzeugen durch. Es waren dies der C
1-Zug und der Gelenkwagen D 4301.
Am Tag der Eröffnungsfeierlichkeiten für die neue Strecke wurden die dafür vorgesehenen Fahrzeuge von einer Fachfirma im Museum geschmückt. Natürlich konnte es nicht ausbleiben, daß dieses Angebot von festlich hergerichteten Wagen ausgiebig fotografiert wurde.
Die an dem Ereignis teilnehmenden Museumswagen waren der K 2380 mit den Beiwagen u
2 3832 und 3802, Der G 777 mit dem d2 5064 und der SP 6007. Dazu kamen noch die Betriebswagen E2 4023 + c5 1424 und der Niederflur-Prototyp A 1.
Nachdem ich schon die Verlängerung der Linie 25 nach Aspern im Jahr 1995 mit einer Parallelfahrt eröffnet hatte, wollte ich auch die nunmehrige Festveranstaltung mit einer Parallelfahrt aufwerten.
Nachdem der gesamte Troß vom Museum am Gleis nach der Schleife "Zentralfriedhof" angekommen war, fuhr ich mit dem SP 6007 über die gesamte Neubaustrecke wieder zum Zentralfriedhof zurück, damit er am Nebengleis der Paradefahrzeuge zum Stehen kam.
Als sich dann der Festzug in Bewegung setzte, fuhr der SP 6007 am falschen Gleis neben dem G 777. Den G bediente ich selbst, den SP aber führte meine Mitarbeiterin Petra mit einer Dixie-Band und einigen Honoratioren (auch der Stadtrat fuhr mit) als Fahrgäste bis Kaiserebersdorf.
Aufmerksame Leser haben spätestens jetzt die unterschiedliche Bezeichnung des Simmeringer Bezirksteiles bemerkt. Auf den Zieltafeln der Museumswagen war noch die historische Bezeichnung "Kaiser-Ebersdorf" (ehemalige Linie 73), die 71er führten dagegen ab dem 31. Mai 1996 die neue Bezeichnung "Kaiserebersdorf".
Inzwischen fährt nicht mehr die Linie 71 nach Kaiserebersdorf, sondern die Linie 6, da die Endstationen im Sinne besserer Umsteigerelationen getauscht wurden. Ob es gut war, die lange und ohnedies sehr störanfällige Linie 6 auch noch zu verlängern, müssen die Fahrgäste entscheiden
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